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Historie

Das Palais im Großen Garten wurde ab ca. 1676 vom sächsischen Oberlandbaumeister Johann Georg Starcke für den damaligen Kurprinzen Johann Georg III. erbaut. Einziger Zweck des Gebäudes war es, als Lusthaus für die Festlichkeiten des Dresdner Hofes zu dienen. Als sich die Mode bei Hofe geändert hatte und die Schlösser der näheren Umgebung bevorzugt wurden, kamen im Erdgeschoss des Palais die antiken Statuen aus dem Besitz Kurfürst Augusts des Starken zur Aufstellung.

Festsaal Palais
Palais im Großen Garten (Historische Ansicht)

Das Palais im Großen Garten ist ein kunsthistorisch überaus bedeutender Bau. Als eines der ersten Bauwerke in den deutschen Territorien überhaupt, wurde es von einem deutschen Architekten in den Formen des Barock erbaut und markiert damit den Anschluss an die internationale Kunstentwicklung nach den Verheerungen des Dreißigjährigen Krieges. Für die Kulturgeschichte Dresdens ist das Palais von exemplarischer Bedeutung. Im Verein mit dem Stallhof am Residenzschloss (1586 – 1590) und dem Zwinger (1709 – 1719) dokumentiert es die typisch sächsische Tradition des Hoffestes, das zur Repräsentation von Wohlstand und Macht des Kurhauses diente.

Dass man dafür aufwendige Bauten aus Stein errichtete, war im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation einmalig. Nachdem bereits zu DDR-Zeiten unter durchaus schwierigen Bedingungen hoffnungsvolle Zeichen gesetzt wurden (Beginn der 1992 vollendeten Rekonstruktion des Deckenstucks in den drei mittleren Erdgeschoss-Sälen, Herstellung einer Architekturachse des Festsaales als Rekonstruktionsprobe), darf die sich bietende Chance der Vollendung des Wiederaufbaus im ursprünglichen Sinne nicht ungenutzt bleiben.